Weltladen Schwerin

Bundesministerin Reem Alabali-Radovan zu Besuch im Weltladen Schwerin

Am 30. Mai 2025, bereits dreieinhalb Wochen nach ihrer Vereidigung als Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, war Reem Alabali-Radovan (MdB, SPD) zu Besuch bei uns im Weltladen. Sie nahm sich eineinhalb Stunden Zeit, um sich über unsere Arbeit zu informieren und unsere Anliegen zu hören. Uns war dabei sehr bewusst, dass wir exemplarisch für die über 900 Weltläden in Deutschland stehen. Mit dabei war auch M. Aman Anosh vom Eine-Welt-Landesnetzwerk MV, der hier im Land das Eine-Welt-Promotor*innen-Programm koordiniert.

Gigi Behrens erläutert Reem Alabali-Radovan die Struktur des Vereins. Foto: Ralf Göttlicher

Gigi Behrens, Vorständin des Aktionsgruppe Eine Welt e.V. Schwerin (Trägerverein des Weltladens), und Christina Walther, die beide im Ladenverkauf tätig sind, berichteten über Bestseller, Kund*innengespräche und Geschichten hinter den Produkten im Weltladen. Währenddessen ging der Verkauf weiter und die Bundesministerin konnte erleben, wie das Alltagsgeschäft verläuft.

Bildungsarbeit der Weltläden

Bei Kaffee, Tee und Gebäck aus dem Weltladensortiment berichtete Ralf Göttlicher, Bildungsreferent unseres Vereins, im Anschluss über seine Arbeit in Schulen, mit Freiwilligengruppen und der interessierten Bevölkerung. Dabei erwähnte er auch die gute Zusammenarbeit mit dem Gymnasium Fridericianum Schwerin, der Schule, an der Reem Alabali-Radovan 2008 ihr Abitur ablegte. Diese Schule betreibt seit 2009 bis heute einen Schulweltladen und war 2014 die erste Fairtrade-School in MV.

Christina Walther erzählt der Bundesministerin vom Handel mit Mangoprodukten zu Gunsten der Kinderschutzorganisation Preda auf den Philippinen. Foto: Ralf Göttlicher

Die Bildungsarbeit wird zum größten Teil durch finanzielle Unterstützung aus dem Hause der Bundesministerin über Engagement Global ermöglicht. Unser Bildungsreferent unterstrich: „Diese Art der Unterstützung durch die Bundesebene ist sehr wichtig und muss unbedingt fortgeführt werden.“ Alabali-Radovan sagte, dass sie die Arbeit der Zivilgesellschaft sehr schätze und sich bewusst sei, dass Entwicklungspolitik an sich gerade sehr in der Kritik stehe. Wir müssten alle gut argumentieren, warum Geld in andere Länder geht und nicht hier in Schulen und Straßen investiert würden. Dabei komme der Bildungsarbeit ein sehr wichtiger Stellenwert zu.

Die Bundesministerin erklärte auch, dass es ihr sehr wohl bewusst sei, dass sie einem viel kritisierten Ministerium vorstehe, welches die CDU/CSU auch gerne abgeschafft hätte. Mit Kritik umzugehen, habe sie aber in ihrer Arbeit als Landesintegrationsbeauftragte in MV und als Staatsministerin für Migration, Flüchtlinge und Integration sowie als Bundesbeauftragte für Antirassismus im Kabinett von Bundeskanzler Olaf Scholz gelernt.

Stellenwert der entwicklungspolitischen Inlandsarbeit

M. Aman Anosh hob den Stellenwert der Inlandsarbeit und hier insbesondere des Eine-Welt-Promotor*innen-Programms für mehr globale Gerechtigkeit hervor: „Es ist hierfür unerlässlich, den politischen Raum im Globalen Norden mitzugestalten. Hier liegt der größte Hebel für Veränderungen. Die Staaten des Globalen Nordens diktieren immer noch die Praktiken des Welthandels, koloniale Kontinuitäten bestehen fort und die industrialisierten Länder haben den historisch größten Anteil am Klimawandel.“ Hier käme auch die Wichtigkeit einer starken, demokratischen und vielfältigen Zivilgesellschaft zum Tragen.

Reem Alabali-Radovan hört M. Aman Anosh (r.) aufmerksam zu, als er über die Arbeit der Eine-Welt-Promotor*innen in MV und bundesweit berichtet. Begleitet wurde die Bundesministerin vom Leiter ihres Wahlkreisbüros in Schwerin, Martin Hackbarth (l.). Foto: Ralf Göttlicher

Ralf Göttlicher ergänzte in diesem Zusammenhang, dass sich die Weltladen-Bewegung als Teil dieser demokratischen Zivilgesellschaft mit Partner*innen u.a. auch weiterhin für ein starkes EU-Lieferkettengesetz einsetze. Demnächst werde der Weltladen für die Kampagne „Rette mit uns das Lieferkettengesetz“ in Schwerin mobilisieren und Unterschriften sammeln. „Die Arbeit von Weltläden ist ja schließlich neben dem Verkauf fair gehandelter Produkte auch durch Bildungsarbeit und politische Arbeit gekennzeichnet“, so unser Bildungsreferent („Die 3 Säulen“).

Resümee

Wir erlebten die Bundesministerin zugewandt, nahbar und sehr an unseren Themen interessiert. Wir fühlten uns durch ihren Besuch, so kurz nach Amtsantritt, sehr wertgeschätzt. Am Ende teilten wir noch einige Termine mit ihr und besprachen, in Kontakt zu bleiben. Wir hoffen, sie bei dem einen oder anderen Anlass wieder begrüßen zu können.

Dank der Bundesministerin

Auf ihrem Instagram-Kanal bedankte sich die Bundesministerin mit folgenden Worten:

Zum Foto ganz oben (v.l.n.r.): Bundesministerin Reem Alabali-Radovan mit dem Feminista-Café von Café Chavalo, Gigi Behrens (Vorständin Aktionsgruppe Eine Welt e.V. Schwerin), Christina Walther (Ehrenamtliche im Laden) und M. Aman Anosh (Koordinator des Eine-Welt-Promotor*innen-Programms MV beim Eine-Welt-Landesnetzwerk MV e.V.) im Weltladen Schwerin. Foto: Ralf Göttlicher

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